Montag, 28.04.2025 08:30 Uhr

Ausstellung "Gemalte Musik" im Schönberg Center Wien

Verantwortlicher Autor: Schura Euller Cook Wien, 20.03.2025, 19:15 Uhr
Kommentar: +++ Kunst, Kultur und Musik +++ Bericht 4157x gelesen

Wien [ENA] Der Komponist und Musiktheoretiker Arnold Schönberg hat sich während seiner kreativen Schaffensperiode auch von der Bildenden Kunst beeinflussen lassen und sie in sein künstlerisches Erleben hineingenommen, vielleicht auch als Ausgleich zu seinem asketisch anmutenden musikalischen Anspruch, der die Dur-Moll-Tonalität in ihrer spätromantischen Erscheinungsform konsequent zu Ende in seiner Zwölftontechnik führte.

In der umfangreichen Schau mit 140 Exponaten im Arnold Schönberg Center Wien finden sich neben Musik-und Textmanuskripten, Briefen und Fotografien auch Gemälde des Künstlers, die traumartige Fantasien, bizarre Eindrücke, fratzenhafte Karikaturen und Visionen eines der Welt enrückten Ich und damit Preziosen der Wiener Seele darstellen, schreibt die Kuratorin Therese Muxeneder. Sämtliche Gemälde und Zeichnungen aus dem Nachlass wurden nämlich 2024 von seinen Erben aus Los Angeles und Venedig in die Sammlung der Arnold Schönberg Center Privatstiftung Wien eingebracht. Gerade rechtzeitig, denn bei den Bränden in Los Angeles im Januar 2025 wurden zahlreiche verbliebene Manuskripte des Schönberg Archivs dort ein Raub der Flammen.

Schönberg hat in seiner Malerei sich dem Sinnlichen, den Farben und Formen zugewandt. Dabei ging es ihm, im Gegensatz zur Musik, nicht so sehr um Perfektion und um ästhetische Traditionen, sondern um etwas Spielerisches, Naives, das gerade dabei war mit Malern wie Richard Gerstl, Albert Paris Gütersloh oder Wassily Kandinsky die Bildende Kunst zu erobern. Er selbst betonte, dass seine Malerei keineswegs einen seiner Musik vergleichbaren Stellenwert einnehme, vielmehr sei er darin ein "Outsider, ein Amateur, ein Dilettant." Trotzdem nahm er auf Einladung Kandinskys 1912 an der ersten Exposition des "Blauen Reiters" in München teil und später an einer Ausstellung mit der Neukunstgruppe um Oskar Kokoschka und Egon Schiele in Budapest.

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