
Norwegischer Doppelsieg bei Biathlon World Team Challenge
Gelsenkirchen (DEU) [ENA] Die mittlerweile 21. Auflage der World Team Challenge in der Schalker Arena sorgte auch am Samstag für einen stimmungsvollen Jahresausklang der Biathleten. Nicht zu schlagen waren die Norweger. Karoline Offigstad Knotten und Sturla Holm Laegreid hatten vor dem Sieg in der Verfolgung bereits im Massenstart triumphiert. Weidel und Strelow liefen in der Verfolgung auf Rang zwei, Preuß und Nawrath auf Platz drei.
Weltcup-Punkte wurden in den beiden Mixed-Wettbewerben zwar nicht vergeben, sportliche Höchstleistungen bekamen die rund 50.000 Zuschauer dennoch geboten. Weidel/Strelow kamen in der Verfolgung nach fünf Strafrunden auf Rang zwei ins Ziel (+30,4 Sekunden), dahinter folgte die Weltcup-Führende Franziska Preuß mit Philipp Nawrath mit drei Strafrunden und 33,1 Sekunden Rückstand. "Die Stimmung war unglaublich", freute sich Strelow im Anschluss im ZDF-Interview. "Es hat sehr viel Spaß gemacht." Weidel schloss sich an: "Es ist einzigartig hier." Beide verfolgten ein gemeinsames Ziel: den ersten deutschen Sieg seit acht Jahren. Doch das Starterfeld der 21. Biathlon-WTC versprach starke Konkurrenz.
Die Franzosen Julia Simon und Fabien Claude wollen in diesem Jahr den Hattrick perfekt machen. Ebenfalls dabei: Anna Magnusson und Jesper Nelin (Schweden), Karoline Offigstadt Knotten und Sturla Holm Laegreid (Norwegen), Markéta Davidová und Michal Krčmář (Tschechien), Juliya Dzhyma und Dmytro Pidruchnyi (Ukraine), Anna Gandler und Simon Eder (Österreich) sowie Lotte Lie und Florent Claude (Belgien). Außerdem ging mit Baiba Bendika und Andrejs Rastorgujevs eine Nation erstmals auf Schalke ins Rennen: Lettland. Die Strecke entspricht seit ihrer Einführung im Jahr 2015 internationalen Anforderungen und ist weltcup-tauglich.
Sie schlängelt sich über 600 Meter durch die VELTINS-Arena, in der ein großer Schießstand vor der Südkurve aufgebaut ist, und verläuft mit rund 700 Metern über Teile des Außengeländes sowie mitten über den „Ruhrpottgletscher“, einen rund 30 Meter hohen Anstieg östlich des Stadions, den die Athleten auf dem Kurs überwinden müssen. Die schnellen Abfahrten und langen Steigungen erfordern Topleistungen der Biathlon-Elite und machen die Loipe auf Schalke für Sportler und Zuschauer so facettenreich. In den vergangenen Jahren wurde die rund 1,3 Kilometer lange Loipe an einigen Stellen verbreitert, um den Biathleten noch mehr Möglichkeiten für Überholmanöver zu eröffnen.
Norwegisches Team nicht zu schlagen
Nicht zu schlagen waren die Norweger. Karoline Offigstad Knotten und Sturla Holm Laegreid hatten vor dem Sieg in der Verfolgung bereits im Massenstart triumphiert. Vor allem am Schießstand lieferte das Duo aus Skandinavien eine starke Leistung ab. Im Verfolger fielen 39 von 40 Scheiben. "Wir kommen gerne zurück", strahlte Knotten. Die deutschen Biathleten müssen damit weiter auf den ersten Heimsieg auf Schalke seit dem Erfolg von Simon Schempp und Vanessa Hinz 2016 warten. Die beiden deutschen Duos waren nach dem Massenstart auf den Plätzen vier und fünf in die Verfolgung gegangen. Preuß schob sich bereits nach dem ersten Schießen auf Rang drei vor.
Während Knotten/Laegreid an der Spitze schon recht einsam ihre Kreise zogen, hatten sich Preuß und Nawrath zur Halbzeit auf Rang zwei vorgearbeitet. Das Podest blieb bis zum letzten Schießen hart umkämpft. Preuß fiel vor dem letzten Wechsel auf Nawrath nach einem Fehler im Stehen zurück, Weidel zog an ihrer Teamkollegin vorbei und schickte Strelow an Position zwei auf die letzten beiden Runden. Der leistete sich genau wie Nawrath einen Fehler im finalen Anschlag. Die beiden Deutschen konnten auf der letzten Runde läuferisch aber noch eine Schippe drauflegen und aufs Podest springen.
Im Massenstart hatte die beiden deutschen Duos das Treppchen noch verpasst. Beim ersten Sieg von Knotten/Laegreid kamen Weidel/Strelow auf Platz vier ins Ziel, direkt dahinter landeten Preuß/Nawrath. Vor allem Preuß hatte am Schießstand ein paar Probleme. Das Duo bekam zusätzlich 30 Strafsekunden aufgebrummt, weil Preuß versehentlich nachgeladen hatte, anstatt in die Strafrunde zu gehen.