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Weltwunder 3 von 7: Kolosseum

Verantwortlicher Autor: Teddy Meyers Rom, 04.09.2022, 10:45 Uhr
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Kolosseum, Rom
Kolosseum, Rom  Bild: Meyers

Rom [ENA] Die 7 Weltwunder der Neuzeit - Viele haben schon mal davon gehört, jedoch wissen die wenigstens um welche es sich dabei handelt, noch wo sich diese befinden. So werde ich nun jedes davon besuchen, näher betrachten und meine persönlichen Erfahrungen in dieser siebenteiligen Serie weitergeben.

Kolosseum

Das Kolosseum ist das dritte der sieben Weltwunder der Neuzeit welche ich hier in dieser Reihe vorstelle. Es befindet sich in mitten von Rom, Italien - also auf unserem europäischen Kontinent und ist damit das einzige der Weltwunder das von Deutschland aus auch problemlos per Auto erreichbar ist. Es handelt sich hier um eines der vielen Amphitheater die in der Antike erbaut wurden, Dieses ist jedoch das Größte von all denen die je auf der Welt erbaut wurde. Seit 2007 ist es eines der sieben Weltwunder der Neuzeit.

Wie ja bereits geschrieben liegt das Kolosseum mitten in Rom und ist damit am besten mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen. Parkplätze um das Kolosseum herum sind zum einen sehr rar und wenn man doch einen freien Platz finden sollte, entsprechend teuer. Die Metro hat eine eigene Station mit Ausgang direkt vor dem Eingang, auch verschiedene Busse halten dort oder man kommt, je nach dem wo man übernachtet einfach zu Fuß.

Ich hatte die Anreise erst mit dem Flugzeug überlegt, da aber keine wirklich günstigen Flüge zu ergattern waren, dann doch auf die Fahrt mit dem Wohnmobil umdisponiert. Es gibt direkt in Rom einige günstige Stellplätze von denen man sehr gut mit Bus oder Metro in die Innenstadt kommt, jedoch muß man gegenüber dem Flug bedenken das man gut zwei bis drei Tage für die Anreise benötigt und die Maut in Italien auch nicht ohne ist. Unterm Strich rechnet sich die Anfahrt mit Wohnmobil oder dem Auto nicht wirklich und ich empfehle eher eine Anreise per Flugzeug und das Übernachten in einem schönen Stadthotel.

Erbaut zwischen den Jahren 70 und 82 nach Christus trug es eigentlich den Namen "Amphitheatrum Flavium" und wurde erst sehr viel später (vermutlich im 15, Jahrhundert) zum Kolosseum. Viele Spekulationen gibt es um den Namen, keiner kann jedoch genau sagen woher dieser Name kommt oder wann dieser erstmals wirklich verwendet wurde. Fakt ist aber das es sich bei dem Bauwerk definitiv um einen “Koloss” handelt.

Auf einer riesigen Fläche von 156 x 188 Metern wurde dieses Bauwerk erschaffen um bis zu 50.000 Zuschauer zu belustigen und zur damaligen Zeit war es auch noch im Interesse der Zuschauer möglichst schnell zu dem Ereignis zu kommen und nicht wie heute stundenlang für in der Schlange anstehen zu müssen. So baute man hier 80 Eingänge (4 für die Obrigkeiten und 76 für das Volk) und so konnte man laut Berechnungen das Kolosseum innerhalb von 15 Minuten komplett füllen.

Auch hier ist es nun jedoch so, das lediglich ein Eingang für das einfache Volk sowie ein extra Eingang für VIP und Gruppen zur Verfügung steht. Daher sollte man für die Besichtigung viel Zeit und Geduld mitbringen. Als ich morgens um 9:00 Uhr zur Öffnung für diesen Tag hier eintraf betrug die Wartezeit bereits gute 1 1/2 Stunden. Wer also wenig Zeit oder keine Lust auf stundenlanges Schlangestehen hat, sollte eine geführte Gruppentour buchen. Auch möchte ich an dieser Stelle darauf hinweisen das es keine Ticketkasse mehr gibt sondern Tickets ausschließlich Online erworben oder bestellt werden müssen.

Tickets für das Kolosseum gibt es in etlichen Variationen und dieses ist auch oft bereits in den verschiedenen angebotenen Rom Karten und Pässen sowie Touren enthalten. Man muß hier selbst sehen was man sonst noch in Rom plant. Wer nur den Eintritt für das Kolosseum erwerben möchte, dem empfehle ich auf jeden Fall die Kombination Kolosseum mit Arenazugang und Forum Romanum zu nehmen denn die paar Euro mehr lohnen sich in jedem Fall.

Jeden ersten Sonntag im Monat ist der Eintritt in alle Museen und Sehenswürdigkeiten in Italien übrigens grundsätzlich für alle kostenfrei. Wer also noch viel mehr Zeit und Geduld hat kann auch das Kolosseum an einem dieser Tage kostenfrei besuchen. Aus Sicherheitsgründen dürfen sich jedoch nicht mehr als 3000 Menschen gleichzeitig dort aufhalten, so das die Wartezeiten aufgrund des hohen Andrangs an diesen Tagen entsprechend länger sind.

Da ich nicht auf Gruppen stehe und mich das viele Geschichtliche was um jeden einzelnen Stein dabei erzählt wird entweder nicht wirklich erreicht oder ich es sowieso gleich wieder vergessen habe, mache ich auch diesen Besuch wieder einmal auf eigene Faust. Man steht also mehr oder weniger lange in der Schlange vor dem Eingang bis zur Sicherheitskontrolle. Diese befindet sich eigentlich auch schon in den sagenhaften Gemäuern des Kolosseums, man ist jedoch so damit beschäftigt was die alles von einem wollen, das man es gar nicht wirklich wahrnimmt. Ist man dann durch das ganze, führt der erste Weg gleich mal durch einen riesiges Torbogen vor die unteren Ränge mit Blick auf die Arena und der erste Gedanke - wow die haben aber gebaut damals.

Es geht weiter, vorbei an den unzähligen Eingangsportalen bis hin zum Zugang zur Arena. Hier angekommen, bricht das ganze Ausmaß dieses kolossalen Bauwerks auf einen herab. Man fühlt sich wie eine Mikrobe in einem riesigen Kosmos, wie mögen sich die Kämpfer hier wohl gefühlt haben, angefeuert von 50 tausend Menschen in den Rängen. Auf einer Plattform kann man sich bis fast zur Mitte der Arena begeben und von hier aus hat man auch einen sehr guten Blick in die Katakomben in denen sich die Tiere und Gladiatoren für die Kämpfe befunden hatten. Ein Labyrinth aus Gängen und einer Unmenge von Räumen in allen Größenordnungen.

Am Ausgang der Arena führt dann eine steile Treppe über zwei Etagen zu den oberen Gewölben die sich in einem sehr guten Zustand befinden und man gar nicht das Gefühl hat das man sich eigentlich in einer Ruine befindet. Es fehlen nur die Hot Dog und Getränkestände dann fühlte man sich als würde die nächste Show gleich beginnen. Die viertelte Arena auf diesem Weg umrundet stößt man auch hier auf einen Durchgang hinaus zu den Rängen und man kann im Innenbereich einmal komplett um die Arena herum laufen und das Monument von hier oben auf sich einwirken lassen.

Am anderen Ende hat man noch einen wunderbaren Blick auf den Konstantinbogen , Forum Romanum sowie das Palatino bevor hier eine ebenso steile Treppe wieder hinab führt. Es folgt nun noch einmal von der anderen Seite ein Blick in die Arena und unter den inneren Arcaden geht es dann zum Ausgang auf der Rückseite des Kolosseum. Von hier hat man noch einmal einen schönen Blick auf das Gebäude im Gesamten.

Mein Fazit: Die anderen bisher gesehenen Weltwunder haben mich persönlich mehr beeindruckt, jedoch ist auch dieses auf jeden Fall eine Reise wert und man sollte dieses auf jeden Fall einmal gesehen haben.

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